2007 - 2011

2011 - PHANTOM SONGS & das andere Ende der Welt

Flyer: WOMAD Festival 2011

Anfang März fliegen wir nach Australien. Als erste deutsche Band spielen wir auf dem WOMAD-Festival in Adelaide. Der Hinflug dauert geschlagene 26 Stunden! Eben war noch Winter in Berlin, jetzt schwüle Tropen beim Umsteigen in Singapur und dann sengende Hitze in Australien ... und das alles an einem Tag! Wow. Das traditionsreiche Festival mit zahlreichen Bühnen und seiner  Mischung aus lokalen und internationalen Künstlern zieht Zehntausende von Menschen.

Womadelaide 2011

WOMAD 2011 in Adelaide

Wir geben zwei Konzerte und nehmen ein Bad in der Menge. Ein abschließender Highlight ist der Auftritt der Allstar-Band, die von dem Londoner Nitin Sawhney zusammen gestellt und angeleitet wird. Ein Teil der Hippies bildet mit Anthony "Drumtan" Ward am Schlagzeug zusammen die Backingband. Gäste wie die jamaikanische Reggae-Legende Horace Andy und der parkistanische Qawwali-Meister Faiz Ali Faiz kommen dann nacheinander während des Konzertes hinzu. Was für eine spezielle Mischung!

All Star Band Live

17 Hippies mit Faiz Ali Faiz

Fast alle Künstler, die in Australien aufgetreten sind, spielen im Anschluss auch das WOMAD-Festival in New Plymouth / Neuseeland. Da das Festival dort auf dem Gelände heimischer Taranaki stattfindet, werden alle Musikgäste vor Ort mit einer stammestypischen traditionellen Pōwhiri Zeremonie begrüßt. Vom nose rubbing hatten wir schon gehört, aber was dann geschieht ist sehr besonders … in einer langen Schlange reiht sich der ganze Stamm auf und jeder Gast (immerhin knapp 120 Musiker aus aller Welt!) legt seine Stirn und Nase an die eines jeden Gastgebers. Nacheinander. Die Maori sehen einem dabei in die Augen und fragen ganz in Ruhe: "Wie geht es dir? Woher kommst du? Wie fühlst du dich?" … unglaublich intensiv.

Noserubbing

Wir als eingeladene Musiker geben dann im Gegenzug im grossen Maori-Langhaus ein Ständchen. Und wie wir da mit allen Gästen auf der Erde hocken, wird uns mit einem Mal bewusst, dass quasi die ganze Welt in diesem Raum versammelt ist: Mongolen, Engländer, Ägypter, eine Frau vom Nordpol, Amerikaner, Malinesen, Parkistanis, Franzosen, Berliner … Alle sitzen hier in einem Raum zusammen und erleben einen magischen Nachmittag. So magisch, dass es nur Fotos vom Anfang der Zeremonie gibt.

Pōwhiri Zeremonie

Der Rückflug aus Neuseeland dauert noch länger als die Hinreise, 36 Stunden diesmal.
Hier ein Video mit Bildern u.a. aus Neuseeland:

Im Mai gehen wir quer durch Deutschland auf PHANTOM TOUR.
Der Song THE TRAIN bietet sich auch zwei Jahre später noch als Tour-Soundtrack an.

Cover Phantom Songs

Viele Stücke des neuen Albums bekommen in den Live-Versionen ganz neue Facetten und es macht riesigen Spaß, das Publikum und auch sich selbst damit zu begeistern. Im Sommer dann Festivals in Frankreich, Spanien und England.

Auf PHANTOM TOUR

Zum Beginn des Ramadan geben wir ein ganz besonderes Konzert im Museum für islamische Kunst in Berlin vor der dort ausgestellten Fassade des Mschatta-Palasts. Zusammen mit dem Schattenspieler Bayu Herlambang und dem Londoner Gamelanspieler Aris Daryono tauchen wir in die mystische Welt von Java ein.

Vor der Fassade des Mschatta-Palasts

Im November sind wir dann noch mal in Deutschland auf Tour, spielen in der Schweiz und wieder in Spanien.

WOMAD Gran Canaria

Kiki und Lüül

2010 - Einatmen – Arme hoch – ausatmen …

Nach einem Jahr wie dem letzten fällt es nicht leicht von jetzt auf gleich mal alles liegen zu lassen und sich mir nichts, dir nichts, auf Neues zu konzentrieren. Die Hummeln im Hintern gehen nicht so schnell in den Winterschlaf …

Dieses Jahr haben wir bewusst die Konzert-Touren zurückgeschraubt, um ein bisschen mehr Zeit für ein neues Album zu haben. Ja und ausserdem ist es auch mal schön, nicht Stunden am Flughafen zu sitzen oder im Auto die Landschaft nur vorbeifliegen zu sehen. Es ist ein gutes Gefühl, mal am heimischen Herd zu stehen, Freunde zu sehen und Berlin zu geniessen ... Unterwegs waren wir natürlich trotzdem, u.a. in Idar-Oberstein, Erkner, Worms, Palermo, Hitchin, Aranda de Duero, Marcoussis und Saarbrücken … und ihr ahnt es schon: dort – und sowieso unterwegs – ist es natürlich auch sehr schön!

Die Aufnahmen zum neuen Album  PHANTOM SONGS fangen im Februar an und dauern knapp ein Jahr. Zum ersten mal nehmen wir in unserem eigenen Studio auf und können so ohne Zeitdruck mit Klängen und Stimmen experimentieren. Unser langjähriger Co-Produzenten Klaus Wagner und ein Produzenten-Gast aus New York, JD Foster, ermutigen uns neue Wege zu gehen.


LAZY FRIENDS & PROMISES erzählt von unserer neuen Reise auf hoher See.

In the studio with JD Foster

Details bekommen mit einem mal Dimensionen, die Wochen und Monate in Anspruch nehmen. Neue Welten entstehen, ungeahnte Horizonte öffnen sich und man kann komplett verloren gehen … und kommt zurück ... und am Ende sind es 13 Stücke, die alles verbinden, was uns an Musik und Text am Herzen liegt. Es ist und bleibt spannend!

Hier ein Video welches während der Aufnahmen gedreht wurde:

Überraschend ist Charlie Gillett ist am 17. März 2010 nach langer Krankheit gestorben. Mit ihm verlässt uns einer unserer wichtigsten Kritiker, Begleiter und ein sehr treuer Fan. Sein absoluter Lieblingssong aus unserem Repertoire war das Stücke 

SON MYSTÈRE (Album: "Heimlich").

Charlie Gillet auf BBC 3

2009 - Wir geben alles

Das neue Album EL DORADO kommt Ende Januar in Deutschland heraus. Eine Warmup-Tour machen wir im tief winterlichen Osten der USA und fahren bei grotesk fallenden Minusgraden und windigen Schneemassen von New York City über Montréal bis nach Chicago und Milwaukee. Und ach ja: wir fahren die ganze Strecke natürlich selbst mit dem Auto! Wir sind beeindruckt von den Menschen, die sich an diese klimatischen Bedingungen anpassen, als ob's nix wär. Was sind wir in Berlin doch für Warmduscher!

Montreal

Im Februar und März touren wir in über 30 Städten durch Deutschland. Neu mit dabei ist Danda (Daniel Cordes) am Kontrabass. Er wird in Zukunft unseren Bassisten Carsten ersetzen, dem über die letzten Jahre das weltweite Touren zu viel geworden ist und der in Zukunft mehr für seine Kinder und Familie da sein will. Nach einem ersten Schockmoment haben wir uns gesagt: Veränderungen müssen möglich sein (sowieso)! Dies ist die erste Umbesetzung nach langer Zeit und an sehr zentraler musikalischer Stelle! Das Musikmachen mit neuem Bassisten eröffnet jedoch auch neue Möglichkeiten und die Tour verläuft großartig! Das Wirtschaftskrisenjahr 2009 merken wir eigentlich nicht so dolle, außer dass wir am Merchandise-Stand mehr Kleinkram als früher verkaufen. Was das Publikum angeht, so scheinen diese aber alles andere als von der Krise gebeutelt zu sein: die Leute wollen Kultur, Ekstase – oder einfach nur Musik … und uns.

Der Song 

ADIEU wird zu einem der prägenden Stücke dieses Albums. Und Lieder im südhessischen Dialekt bleiben uns auch treu, weil sie mit viel Verve vom Land erzählen: 


UZ.

snake and ladder

Der Sommer fängt damit an, dass wir diese 17Hippies-Tour-Karte entwerfen. Wir sehen schon fast nichts mehr vor "Snakes" und "Leddern"! Mit Madrid startet der Sommer-Countdown unten links und endet im gefühlt frühlingshaften November oben in Tel Aviv. Da haben wir das meiste schon hinter uns: Spanien, Deutschland, Frankreich, China, Deutschland, nochmals Frankreich, wieder Deutschland, England, nochmals Spanien, USA (von Phoenix über Kalifornien bis nach Madison), wieder Deutschland, die Schweiz und Belgien. Puh! Vor uns liegen noch Paris, Hamburg und zum dritten Mal in diesem Jahr Berlin.

Bürgerfest I

Ob es uns das Rumtouren nicht manchmal zu viel wird? Ja nein. Wir haben das große Privileg und Glück, mit unserer Musik um die Welt fahren zu können. Und wir finden, dass es für eine Band eigentlich kaum etwas Größeres als das geben kann.

Der Sommer 2009 bringt malerische Festivals in den spanischen Pyrenäen, dem Baskenland und Barcelona. Das WOMAD-Festival in England ist besonders: im Backstage tummeln sich Coldplay, aufm Klo steht neben dir Peter Gabriel, es regnet in Strömen und um dich herum ekstatische Briten in Gummistiefeln und Miniröcken. Auf jeden Fall einer der beeindruckendsten Auftritte! … und dann noch zu Gast bei Charlie Gillett auf der Womad-BBC3-Bühne: Charlie ist DER Radio-Held und wir fühlen uns mehr als geehrt. Er ist so ein warmherziger und unfassbar passionierter Musikkenner und -kritiker. Erst war verabredet, dass wir 2 Stücke für die Radioaufzeichnung spielen, aber Charlie sagte unentwegt: "let's not talk - let's hear more of your music!" Wir fühlten uns bei ihm und seinen Fans in trockenen Tüchern …

Zum zigsten Mal spielen wir auf unserem Lieblingsfestival "Musicalarue" im französischen Luxey. Und dann die Einladung beim renommierten Schleswig-Holstein-Musikfestival: Kiel ist der Hammer. Und in Hamburg spielen wir direkt in dem Flughafen-Terminal 1, von dem wir nächsten Tag nach England fliegen … Im Herbst sind wir noch in Israel (enorm!), Jordanien (grandios!) und zu guter letzt spielen wir ein ausverkauftes Konzert in der Pariser Kulturhochburg Théâtre de la Ville. Der schönste Abschluß der internationalen Tour 2009, den man sich vorstellen kann. Wir verbeugen uns. Merci mille fois !

Plakat: iLand in Israel

17 Hippies in Israel

Auf Tour sein heißt jedoch nicht nur große Events, sondern vor allem auch viele kleine Überraschungen, tolle Begegnungen und unerwartete magische Momente: so zum Beispiel die Kooperation mit der Musik-Szene um "Boom Pam" in Tel Aviv und Jerusalem, die Busfahrt von dort nach Jordanien, der Auftritt mit der jordanischen Band "Sign of Thyme (Zam Za'atar)" in Amman … Einfach nur inspirierend und spektakulär! So auch die spät nächtlichen Auftritte im spanischen Baskenland und das Wiedersehen mit unseren französischen Freunden auf diversen Festivals in Frankreich.

Ein Glück waren wir gerade in Berlin, als der neue Film von Andreas Dresen "Whisky mit Wodka" Premiere hatte. Unsere Rolle als Tangoband ist ja diesmal nur eine ganz ganz klitzekleine – die tollen Kostüme und Perücken kommen aber wirklich ausgesprochen adrett!

Wir wollen das Jahr und die über hundert Konzerte gebührend abschließen und lassen für zwei Abende den legendären "Hippie-Haus-Tanz" in Berlin wieder auferstehen. Als support präsentieren wir den sehr besonderen New Yorker Musiker Elyas Khan …

2008 - China, Algerien, USA, UK, Israel, El Dorado!

Das Jahr fliegt an uns in rasendem Tempo vorbei! Da wir neue CD-Aufnahmen machen wollen touren wir ein bisschen weniger. Das heißt: “nur” 10 Länder!!

Boom Pam

Zu den Highlights gehören die Begegnung mit der israelischen Band BOOM PAM aus Tel Aviv, mit denen wir 2 Wochen in Berlin zusammen Proben und gemeinsam auf der Bühne spielen (siehe einen kleinen Konzertausschnitt HIER). Ein Gegenbesuch von uns ins Israel ist für November 2009 geplant. Die Einladung nach Algerien des französischen Centre Culturel Français und des Goethe-Instituts ist ein weiterer Höhepunkt. Algerien ist eine wahre Entdeckung. Die Konzerte sind brechend voll mit Jugendlichen, die uns ihre ganze Lebensfreude entgegen schmettern. Das Land ist durch Bürgerkrieg und Terror heruntergewirtschaftet, die Menschen sind jedoch von einer Neugier, Wärme und Aufgeschlossenheit … wir sind sprachlos und sind nach 5 Tagen voller neuer Erkenntnisse wieder in unserer Heimat zurück.

 

Fans in Algerien

Dass man sich über ein Land, welches man nicht kennt, keine Vorstellung machen kann, sehen wir auch bei unseren Konzerten in China Ende November. GuangZhou (Kanton) liegt in der Freihandelszone Chinas (nördlich von Hongkong) und ist sicherlich nicht unbedingt vergleichbar mit dem “Rest” von China (welches so groß wie ein Kontinent ist, also nirgendwo ist China = China!). Das Publikum in GuangZhou ist total interessiert und partyfreudig. Unsere Musik ist ihnen mit großer Wahrscheinlichkeit nicht sehr geläufig, doch das macht nichts … Wir verbringen zusammen zwei wunderschöne Abende unter freiem Himmel (10.000 Tanzfreudige waren immerhin da!) und merken, wie sehr die Welt zusammen wächst. Voraussichtlich sind wir in 2009 nochmals in China, diesmal dann in Shenyang. Unser Trumpf auf dieser Reise ist Vivien Lee Hongkong, die wir aus Berlin mitgebracht haben, und mit der wir dort ein Stück zusammen auf der Bühne spielen. HIER ein kleiner Film dazu.

Publikum in China

Eine weitere Begegnung war für uns die Bekanntschaft mit dem Dhoal-Drummer Johnny Kalsi. Wir haben ihn als Gast zur WDR-Radionacht nach Dortmund eingeladen: “17 Hippies & the Beat” wird ein unvergessliches Konzert, bei dem wir zum ersten Mal durchgehend ein Percussionisten dabei haben! Wie es sich mit Johnny an der Dhoal-Drum anhört, kann man HIER erleben … als wir ihn Jahre später wieder mal auf der Bühne mit dabei hatten.

Backstage mit Johnny Kalsi

Unsere Aufnahmen fürs neue Album finden in den Tourlücken statt. Das heißt: ankommen, runterkommen, ins Studio. Wir suchen aus einer Fülle an Ideen 12 Stücke heraus, proben sie und nehmen sie auf: “El Dorado” wird ein Spiegel unseres jetzigen Schaffens und Tuns.

2007 - 17 Hippies weltweit

Na gut, nicht ganz … aber fast. Wir spielen in Frankreich, Spanien, Belgien, der Schweiz, den Niederlanden, in den USA und Kanada. Nicht zu vergessen die beiden Tourneen kreuz und quer durch Deutschland mit unserem neuen Album “Heimlich” im Gepäck. 

WANN WAR DASillustriert ein bisschen, welche musikalische Richtung wir einschlagen.

Sfinks-Festival 2007

Highlights gibt es viele dieses Jahr. Der Auftritt beim Sfinks-Festival im belgischen Antwerpen ist ein wahrer Klimaschock. Den Abend davor spielen wir noch in Spanien vor Burgkulisse und prachtvollem Sonnenuntergang bei 42 Grad. Dann, nach zwei Stunden verschwitztem Schlaf, fahren wir um 4 Uhr morgens in der aufkommender Dämmerung 200 km zum Flughafen von Barcelona.

Sfinks-Matsch

In Antwerpen hat es seit drei Tagen geregnet, das Festivalgelände steht knöcheltief unter Wasser. Wir finden es super nach der Hitze. Diese Wolken, diese Erfrischung! Die unglaublich netten Festivalbetreiber haben die Schnauze gestrichen voll von diesem Sommer, aber die gute Laune nicht verloren! Wir bibbern Backstage, zu müde, um müde zu sein und sind froh über jedes warme Getränk, das man uns reicht. Der Weg zur Bühne geht durch glitschigen Schlamm und Pampe. Der Auftritt selbst ist einfach nur noch FANTASTISCH!

Chicago 2007

Im September dann Amerika. Mit Pancakes und Ahornsirup im Bauch gondeln wir 6000 km durch den Indian Summer. Ein indischer Motelbetreiber bringt es auf den Punkt: ” You sell tickets for your concerts ? Oh then you must be famous!”

Live im Kennedy Center / Washington D.C.

Olympia - Paris

Im Dezember fahren wir nach Paris, treffen viele Freunde und weil wir schon mal da sind, spielen wir auch noch im legendären Olympia. OLYMPIA! Der Tempel französischer Hochkultur. Wir fühlen uns sehr geehrt und das Konzert macht das Jahr 2007 komplett.

...und was passiert 2008?

Nun, wir werden ein neues Album aufnehmen, bei uns und unseren Nachbarn Konzerte geben, wieder in den USA touren, in Algerien auftreten, wieder am Deutschen Theater in „Kasimir und Karoline“ spielen und dann mal gucken, was noch so kommt. Es gibt ja noch so viel zu entdecken.

Und wie heißt es noch gleich?! “Wer nicht geht, kommt nicht wieder.”

Photos: ?, Kruisko, ?